Die erfolgreichste britische Fantasy-AutorIN mag J K Rowling sein -- der erfolgreichste Fantasy-Autor made in UK ist immer noch Terry Pratchett, bekannt vor allem durch seine ebenso kurzweiligen wie fußnotengetränkten Scheibenwelt-Romane. Harry Potter mag mehr Auflage haben, doch die Figuren aus Pratchetts Parallelwelt bekamen dafür weitaus mehr Seiten spendiert: Seit dem Start der Serie in den 1980er Jahren brachte der Vielschreiber im Durchschnitt zwei Bände pro Jahr heraus, mittlerweile ist das Scheibenwelt-Universum auf 39 Folgen gewachsen. Da kann schon mal der Überblick verloren gehen. Doch nun gibt’s mit der „Discworld App“ (iPad-only) zumindest so eine Art „Google Street View“ für Ankh-Morpork, die wichtigste Stadt auf der von vier riesigen Elefanten getragenen Erdscheibe.
Stadtour durch Ankh-Morpork
Vom Discworld Atlas zur Discworld App
Für seinen fantastischen Stadtentwurf hat Pratchett nach eigenen Angaben Elemente von London (18. Jahrhundert), Seattle (19. Jahrhundert) und dem heutigen New York vermengt -- und konnte sich bei seinen späteren Romanen zudem auf einen „realen“ Stadtplan von Anh-Morpork stützen, der schließlich in Stephen Players 1995 erschienenen „Scheibenwelt-Atlas“aufgenommen wurde. Fun-Fact am Rande: Britische Buchhändler sortierten die „Discworld Mapp“ tatsächlich in ihre „Nonfiction“-Abteilungen ein -- mit dem Argument, es handele sich immerhin um eine echte Karte. Vielleicht war deshalb ja die Pressemitteilung zum App-Launch extra deutlich formuliert: „The first ever official Discworld app and the first ever living, breathing map of an entire fantasy city“. Die Scheibenwelt-Romane sind inzwischen fast alle in deutscher Übersetzung erschienen -- der Scheibenwelt-App möchte man das auch unbedingt wünschen.
Abb.: Screenshot
(via futurebook.net & discworldapp.com)