Zugegeben, als Smartphone-Hersteller hat Amazon keine gute Erfahrungen gemacht. Das mit großem Aufwand selbst entwickelte „Fire Phone“ scheiterte am Markt so krachend, dass es nach gerade mal einem Jahr sang- und klanglos eingestampft wurde. Längst sind die letzten Exemplare dieses geplatzten Testballons verramscht und vergessen. Nun wagt das Unternehmen einen neuen Schritt in Sachen Mobiles Netz, und zwar in Deutschland – Amazon wird hiesigen Kunden offenbar bald auch als virtueller Mobilfunkanbieter entgegentreten, berichtet die Wirtschaftswoche.
Kooperation mit Mobilfunk-Establishment
Dass Unternehmen erspart sich — wie viele andere Anbieter auch — auf diesem Weg den Aufbau einer eigenen, teuren Infrastruktur. Statt dessen wird mit einem der drei deutschen Netzbetreiber gedealt, also entweder Telekom, Vodafone oder o2/E-Plus (Telefonica). Genaueres ist derzeit nicht bekannt, allerdings dürfte Amazon eine gute Verhandlungsposition haben: denn mit der großen Marktmacht im Online-Handel lassen sich eine Menge gebrandete Sim-Karten verkaufen.
Sim-Karte im Bündel mit Prime Abo?
Erst recht, wenn Amazon zu diesem Zweck Media-Bündel schnürt, insbesondere freien oder vergünstigten Zugang zu Prime Video, Amazon Music oder Kindle Unlimited. So könnten sicherlich viele Neukunden für die unternehmenseigenen Content-Angebote gewonnen werden. Ein Smartphone aus eigener Produktion, das jedenfalls scheint inzwischen klar, braucht man dafür nicht.