Das allwissende KfZ-Kennzeichen: Dubai testet vernetzte Nummernschild-Displays
12 Apr 2018 | Ansgar Warner |
Das Nummernschild am Auto ist ja ohnehin so eine Art Display, nur halt in Blech gestanzt. Warum nicht ein „richtiges“, also digitales Display draus machen, das beliebige Informationen anzeigen kann? Am persischen Golf wird genau das getestet, und noch ein bisschen mehr: wenn ab Mai über Dubais sonnenversengte Teerpisten die ersten klimatisierten Limousinen mit digitalen (E-Ink?-)Nummernschildern rollen, wird zugleich ein großer Schritt in Richtung Internet of Things und zugleich in Richtung Totalüberwachung gemacht.
Smartes Schild, gläserner Fahrer
Die neuen Hightech-Nummernschilder können nämlich drahtlos mit der Verkehrsbehörde kommunizieren, dank GPS und Bewegungssensoren aktuelle Fahrdaten übertragen, bei Unfällen selbständig Notrufe absetzen und gesuchte (z.B. gestohlene) Fahrzeuge oder PkWs mit abgelaufener Zulassung durch eine Markierung am Nummernschild kenntlich machen.
Vernetzung mit elektronischer Geldbörse
Auch untereinander können die Nummernschilder Informationen austauschen und so zum Beispiel andere Verkehrsteilnehmer im vernetzten Schwarm vor Staus oder Unfallgefahren warnen. Nicht zuletzt sind die Smart Number Plates auch mit der elektronischen Geldbörse des Fahrers vernetzt, Geldstrafen, Park- oder Mautgebühren können so direkt abgebucht werden.
Gebrauchtwagenkäufer jubeln, Datenschützer grummeln
Auch die Fahrzeugvorgeschichte soll über die schlauen Nummernschilder transparent gemacht werden, vom Produktionsdatum über die Erstzulassung bis zu den Vorbesitzern, Unfallschäden, Wartungsintervallen und Reparaturen. Gebrauchtwagenkäufer dürfte das freuen. Insgesamt sind die mannigfachen Funktionen der digitalen Nummernschilder natürlich ein datenschützerischer Alptraum. Hätte ein einfaches E-Ink-Display mit Autonummer, Amtssiegel und Tüv-Plakette nicht auch ausgereicht?
(via tarnkappe.info)